Flüchtlingsberatung muss unabhängig sein.

Die Zeiten für Geflüchtete werden immer kälter. Politisch werden die Weichen auf Abschiebung gestellt. Positive Ansätze vergangener Jahre, die auf Chancen für Integration und Aufenthaltsverfestigung abzielten, drohen verloren zu gehen. Schutzsuchende Geflüchtete sind aus vielen Gründen in einer schwierigen Position und den Behörden wie BAMF, Ausländerbehörde, Bezirksregierung oder Sozialamt weitgehend ausgeliefert. Vor allem, wenn sie ihre Rechte nicht kennen – oder aber nicht wissen, wie sie ihre Rechte durchsetzen können. Viele Geflüchteten haben wenig oder keine deutschen Sprachkenntnisse und selten genug die Mittel, um sich eine gute Fachanwältin leisten zu können.

Geflüchtete Menschen stehen zu oft ohne Unterstützung den Behörden gegenüber, die ihre Aufgabe in erster Linie als eine „ordnungspolitische“ sehen und auf Ausreise/Abschiebung statt auf Integration hinarbeiten.

Es braucht unabhängige und parteiische Beratung

Noch gibt es viele Flüchtlingsberatungsstellen der Freien Wohlfahrt, die tolle Beratungsarbeit machen. Das Problem: Sie sind abhängig von staatlichen Mitteln und der andauernden Unterstützung durch die Träger. In den letzten Jahren ist die finanzielle Unterstützung von Beratungsangeboten durch Diakonie, Caritas oder AWO zunehmend in Frage gestellt worden und aufgrund unzureichender Finanzierung oder anderer Prioritäten ziehen sich viele Träger aus der Arbeit mit Geflüchteten zurück. Die verbliebenen Sozialarbeiter*Innen in der Flüchtlingsberatung sind oft am Limit.

Absehbar ist, dass sich die Prekarisierung der sozialen Beratung von Geflüchteten zudem mit Erstarken der Rechtsextemisten und einem migrationsfeindlichen, rassisischen Diskurs der meisten anderen Parteien weiter verschärfen wird. Staatliche Fördermaßnahmen werden zunehmend daran gebunden werden, dass Beratung auf eine „freiwillige Rückkehr“ ausgerichtet wird, oder dass Standards von Datenschutz und Vertraulichkeit der Beratung abgesenkt werden.

Wir sind davon überzeugt, dass es gerade deshalb Solidarität und gute parteiliche fachliche Beratung für geflüchtete Menschen braucht. Wer aus seinem/ihrem Land flieht, hat dafür in der Regel Gründe. Nicht selten resultieren diese Gründe aus einem System globaler Ungleichheit, neokolonialer Ausbeutung oder Unterdrückung, für dessen Entstehen und Fortbestand die westlichen Gesellschaften und ihr imperialer Lebensstil mitverantwortlich sind.

Eine moralische und politische Verantwortung

Eine Welt ohne Flüchtlinge wird es erst geben, wenn es keine Fluchtursachen mehr gibt. Immer mehr Grenzanlagen und Zäune verringern nicht die Zahl der Flüchtenden, sondern erhöhen nur das Leid. Solange die Welt so eingerichtet ist, bleibt es eine moralische und politische Verantwortung, denen beizustehen, die unter diesen Verhältnissen am meisten leiden.

Solidarität ist und bleibt eine Waffe gegen die unerträglichen Zustände. Wir wollen mit der unabhängigen Flüchtlingsberatung Wuppertal durch kostenfreie, vertrauliche, kompetente und parteiliche Beratung unseren kleinen Beitrag dazu leisten.

Was ist die UFBW und wie kann ich sie erreichen?

Die UFBW unterstützt Geflüchtete und Menschen mit unsicherem Aufenthalt. Unsere Beratung ist kostenfrei und vertraulich, ehrenamtlich und unabhängig von staatlichen Stellen und Behörden.

Wir sind ansprechbar für Geflüchtete aus Wuppertal und umliegenden Städten und Gemeinden (Solingen, Remscheid, Velbert, Schwelm…). Auch Familienangehörige, Freund*innen und Unterstützer*innen von Personen aus dem Bergischen Städtedreieck können sich an uns wenden.

Wichtig: Die UFBW kann nur in wenigen Ausnahmefällen persönliche Termine anbieten. Die Beratung erfolgt i.d.R. telefonisch montags und freitags von 9 bis 17 Uhr, per E-Mail oder Messenger. Auf Wunsch sind auch Video-Chats möglich.

Aus Sicherheitsgründen empfehlen wir dringend die Verwendung des SignalMessengers > Download Signal-App.

Alternativ sind wir auch bei Telegram zu finden.

E-Mail (verschlüsseltes Kontaktformular)
Telefon (mo + fr ab 9:00): +49 152 1816 1686